Am Dienstag haben über 70 Beschäftigte und Studierende der Uni Kassel ein deutliches Zeichen gegen den Befristungsirrsinn an der Hochschule gesetzt. Um 12 Uhr versammelten sie sich vor der Mensa auf dem Campus Holländischer Platz. Anlass waren die zeitgleich in Frankfurt geführten Gespräche zwischen dem Wissenschaftsministerium und den Gewerkschaften GEW und ver.di über Arbeitsbedingungen an den hessischen Hochschulen.
Pressemitteilung, 17.01.2023, Uni Kassel Unbefristet
Im Rahmen der Tarifverhandlungen 2021 hatten das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) und die Gewerkschaften GEW und ver.di vereinbart, in einen Austausch über die Schaffung guter Arbeitsverhältnisse an den Hochschulen zu treten. Die Gespräche begannen heute in Frankfurt. Gemeinsam nahmen dies Beschäftigte und Studierende in Darmstadt, Frankfurt, Marburg, Gießen, Fulda und Kassel zum Anlass, um gegen prekäre Beschäftigung an hessischen Hochschulen zu protestieren.
In Kassel kamen um 12 Uhr über 70 Menschen vor der Mensa am Campus Holländischer Platz zusammen. In einem Redebeitrag machte Frauke Banse von der Initiative ‚Uni Kassel Unbefristet‘ darauf aufmerksam, dass in Hessen nach wie vor über 80 Prozent der wissenschaftlich Beschäftigten befristet sind, und dass auch viele Kolleg:innen in der Verwaltung und Technik keine dauerhafte Anstellung haben. Sie betonte, dass die Dauerbefristung Belastungen für den gesamten Universitätsapparat erzeuge – die Studierenden litten darunter, dass die Lehre vernachlässigt werde, und die Festangestellten, weil sie ständig mit Vakanzen fertig werden und das Wissen über Abläufe an der Universität zusammenhalten müssten. Kolleg:innen von der Initiative Uni Göttingen erklärten ihre Solidarität und auch Luca-Sergio Wehner vom Referat für Hochschulpolitik vom AstA der Uni Kassel äußerte seine Unterstützung für die Forderung nach Entfristung.
„Unsere Initiative weist die Hochschulleitung in Kassel seit mehr als fünf Jahren darauf hin, dass die Dauerbefristung ein unhaltbarer Zustand ist. Die Beschäftigten haben die schwierige Situation der Pandemie unter Aufbringung aller ihrer Kräfte gemeistert und die Lehre sowie interne Kommunikationsprozesse in rasender Geschwindigkeit auf digitale Formate umgestellt. Trotzdem haben sehr viele von ihnen keine Verdauerungsperspektive und blicken mit großen Sorgen in die Zukunft. Es muss sich jetzt endlich etwas ändern“, sagte Alexander Gallas von Uni Kassel Unbefristet.

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