Mehrere hundert Beschäftigte der Universität Kassel fordern in einer Abstimmung eine verbindliche Vereinbarung zur Beendigung des Befristungsunwesens an ihrer Hochschule.
Pressemitteilung, 26.06.2019, Uni Kassel Unbefristet
Am Morgen des 26.06. fand eine außerordentliche Personalversammlung an der Universität Kassel zum Thema Befristungen statt. Die anwesenden Beschäftigten stimmten mit einer überwältigenden Mehrheit von knapp 98% für einen Antrag der Initiative Uni Kassel Unbefristet. Der Personalrat wird aufgefordert, mit der Hochschulleitung eine verbindliche und überprüfbare Vereinbarung zur Entfristung in allen Beschäftigtengruppen zu realisieren. Grundlage dieser Vereinbarung ist ein Maßnahmenkatalog, der konkrete Schritte vorstellt, um innerhalb der nächsten Jahre das Befristungsunwesen an der Hochschule zu beenden. Wichtige Bestandteile sind die Abschaffung sachgrundloser Befristung; die Schaffung von Dauerstellen für Daueraufgaben; ein Drittmittel-Konzept; die Anerkennung der Promotion als hinreichende Qualifikation für Entfristung; und ein Monitoring-Prozess. „Uns freut es besonders, dass bei der Abstimmung in etwa zu gleichen Teilen wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und administrativ-technische Angestellte anwesend waren – und dass Mitglieder aller Fachbereiche in großer Zahl vor Ort waren. Die Zustimmung der Kolleginnen und Kollegen ist ein eindeutiges Signal, dass die bisherige Personalpolitik so nicht weiter fortgesetzt werden kann“, sagt Jacob Birken von der Initiative Uni Kassel Unbefristet. Die Hochschulleitung hatte zuvor eine eigene Richtlinie für Beschäftigungsverhältnisse vorgestellt. „Diese Richtlinie ist nicht viel mehr als eine Rechtfertigung der bisherigen Praxis, um einige vage Versprechen ergänzt. Wir brauchen aber konkrete Ziele und einen konkreten Zeitplan“, so Birken weiter. „Deshalb pochen wir weiterhin auf eine verbindliche Regelung, die umfassend Stellen entfristet.“
Bilder: Maren Kirchhoff