„Gute Arbeit an der Uni“ – Vertreter*innen der Kasseler Stadtverordnetenversammlung für Beendigung des Befristungsunwesens

Auf der Podiumsdiskussion „Gute Arbeit an der Uni – ein Thema für die Stadt Kassel“ am 13.6.19 auf dem Campus Holländischer Platz äußerten die Diskutant*innen von verschiedenen, in der Kasseler Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien Kritik an den unhaltbaren Zuständen des Befristungsunwesens an der Uni Kassel.

Bei Mirko Düsterdieck (Kasseler Linke), Sophie Eltzner (B‘90/Die Grünen), Johannes Gerken (SPD) und Holger Römer (CDU) herrschte darüber hinaus parteiübergreifender Konsens, dass die Uni-Leitung sowie alle verantwortlichen Akteure auf verschiedenen politischen Ebenen umfassende Maßnahmen einleiten müssten, um die Befristung von Arbeitsverträgen einzudämmen bzw. zu beenden.

Die Begründungen hierfür reichten vom Hinweis, dass die derzeitigen Arbeitsbedingungen die Attraktivität der Universität im Wettbewerb um gutes Personal schmälern (z.B. Holger Römer), über den bedauerlichen Verlust für Kassel, wenn Mitbürger*innen wegziehen müssen oder sich vor Ort nicht einbringen können (z.B. Sophie Eltzner) bis hin zur grundsätzlichen Kritik am Beschäftigungstrend „Befristung“ im öffentlichen Dienst und anderen Sektoren (z.B. Mirko Düsterdieck).

Kontroverser diskutierten die Podiumsteilnehmer*innen die Frage, wie die Kasseler Kommunalpolitik auf die herrschenden Missstände konkret einwirken kann. Einerseits verwies etwa Johannes Gerken auf die mangelnde formale Kompetenz der lokalpolitischen Ebene in Hochschulfragen und unterstrich daher die primäre Bedeutung der politischen Arbeit auf Uni- und Landesebene. Andererseits argumentierte Mirko Düsterdieck, dass sich die Stadtverordnetenversammlung dennoch politisch zum Thema äußern könnte und sollte. Bei Beschäftigungsangelegenheiten wie Befristung handele es sich sowohl formal als auch politisch nicht allein um uniinterne Angelegenheiten.

Facettenreich verlief auch der zweite Teil der Veranstaltung, in dem sich die Diskutant*innen mit dem Publikum austauschten. Die Initiative ‚Uni Kassel Unbefristet‘, die zur Veranstaltung einlud und auch auf dem Podium vertreten war, erhielt zahlreiche positive Rückmeldungen von Zuhörer*innen zu einer insgesamt sehr konstruktiven und aufschlussreichen Diskussion. Auch die Podiumsteilnehmer*innen selbst äußerten abschließend ihre Bestärkung darin, das Befristungsproblem an der Uni Kassel partei- bzw. kommunalpolitisch weiterzuverfolgen. Lediglich das Fehlen der ebenfalls eingeladenen Hochschulleitung wurde allgemein bedauert und im Publikum teilweise mit Unverständnis aufgenommen.

 

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